Nach sehr wenigen Stunden Schlaf bin ich am Samstag Morgen direkt von Buchs nach Dornbirn an den Linuxday gefahren. Dabei muss man aufpassen: die Fachhochschule ist nicht gleich HTL. Zur HTL wird man eher gelotst, wenn man nach „Textil-Schule“ fragt. Obowohl die Informatik an dieser Schule einen hohen Stellenwert einnimmt. Hab die Location jedenfalls gefunden, und einige der LUG Kreuzlingen waren bereits da (zu erkennen an den T-Shirts, die wir seit dem letzten LUG-Camp haben).

Das coole Vortragsprogramm hat mich dabei sehr gut ausgelastet 😉 Da immer zwei Vorträge parallel angeboten wurden, musste ich mich oft entscheiden. Hier kurze Berichte zu den besuchten Vorträgen:
1. XEN-Virtualisierung: Aufbau und Funktion virtueller Computer
Wusste bis dahin nicht wirklich viel darüber. Nur, dass es ein Markt mit viel Potenzial sein soll. Die Technik wurde gut verständlich erklärt, ebenso der Unterschied zwischen XEN und VMWare Server (Modell) und die grossen Vorteile der Virtualisierung.

2. AJAX
Bis jetzt hatte ich immer etwas Respekt vor AJAX. Der Vortrag hat mit kleinen Beispielen die Technik erklärt. Gut und witzig vorgetragen.
3. Security – oder auch nicht
Dieser Vortrag hat bei mir die Sensibilisierung für die Sicherheit erneut geschärft. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Geschichte mit den Zertifikaten gelegt. Und was passiert, wenn man diese einfach akzeptiert bzw. die Meldung wegklickt (wie es der Standarduser wahrscheinlich intuitiv macht).
4. OpenOffice.org im Privatbereicht und in Unternehmen
In diesem Vortrag wurde die Entwicklung von Openoffice, das Verhältnis zu Microsoft beleuchtet und einige weitere Vergleiche angestellt. Gefallen hat mir, dass es kein „Missions-Vortrag“ war. Ok, zu überzeugen gab es im Publikum wahrscheinlich auch niemanden 😉 Und auch gegen Microsoft wurde grundsätzlich nichts gesagt. Sondern es ging einfach darum, Openoffice als eigenständiges, unabhängiges Programm vorzustellen. Natürlich wurden einige Vorteile gegenüber MS Office erläutert (z.B. das geniale Vorlagenkonzept). Es gibt auch Bereiche, in denen Openoffice sich von Microsoft abgrenzt. Es ist also keineswegs eine „kostenlose Kopie“ davon. Trotzdem müssen gewisse Dinge übernommen werden, an die sich die User gewöhnt haben. Erwähnt wurde da als Beispiel der Pinsel im Writer/Word oder die Tastenkombination F5 im Impress/PowerPoint für das Starten der Präsentation. Zwei Dinge, die es in der 1.x-Version noch nicht gab, auf Druck der User jedoch implementiert wurde.

5. Windows-Profilverwaltung mit LDAP und Samba
Die Beispielumgebung war die Hochschule Weingarten. Der Referent erklärte die Einrichtung und Funktionsweise der Umgebung auf dem Campus (ca. 600-700 Workstations). Ein typischer Vortrag, um in ein Gebiet Einblick zu bekommen, ohne dass es einen direkt betreffen würde. Spass und Interesse, wie das gemacht werden kann, stand im Vordergrund. Auch wenn auf mich in nächster Zukunft keine derartige Aufgabe warten wird.
6. Robocup: Künstliche Intelligenz, Architektur autonomer Roboter
Der Vorteil hier war, dass es der letzte Vortrag war. Es konnte also auch gut überzogen werden, was auch geschah 😉 Der Vortrag war aufschlussreich. Natürlich musste ich immer einen Vergleich mit unserem Roboter ziehen, den wir in den letzten beiden Semestern gebaut haben, obwohl die Komplexität des unseren nicht gerade hoch war (im Vergleich zum Vorgestellten). Das Ziel vom Robocup ist es, dass im Jahre 2050 eine Fussballmanschaft aus Robotern den aktuellen FIFA-Weltmeister besiegt. Der aktuelle Stand der Entwicklung, die Probleme und einige Lösungen wurden präsentiert.
Dadurch, dass die Vorträge parallel geführt wurden, habe ich einige verpasst. Den Vortrag über Weblogs habe ich zugunsten von XEN nicht besuchen können. Doch der Referent hat die Präsentation ausgedruckt und an seinen Stand gelegt. So konnte ich doch kurz den Inhalt durchgehen. Es hat sich dann auch ein kurzes Gespräch mit ihm ergeben über das Bloggen allgemein und die Bloggerszene in Oesterreicht. Er fragte mich dann, ob ich Blogger aus dem Rheintal kenne. Leider kam mir niemanden spontan in den Sinn. Ich habe auf die Map von slug.ch verwiesen 😉 Sein Blog ist übrigens unter http://epe.at/blog/ erreichbar.
Nach dem Schluss sind wir noch mit der LUGV (Organisatoren) Essen gegangen. Da hat sich die Gelegenheit geboten, noch Kontakt zu weiteren Leuten zu knüpfen oder mit den Referenten zu diskutieren.
Alles in allem hat mir den Linuxday sehr gut gefallen. Ich habe es genossen, in die Vorträge reinzusitzen und mich einfach „berieseln“ zu lassen (um den Ausruck eines Dozenten an unserer Schule zu verwenden, der dieses Verhalten in seiner Vorlesung stets kritisiert ;-)). Ok, einige Notizen habe ich schon gemacht…